Zurück in Norddeutschland finden sich zwar auch in unserem Garten immer noch ein paar weiße Flecken, aber ansonsten scheint der April ‘ne coole Socke zu sein, immerhin bin ich bereits zweimal ohne Handschuhe, ohne Mütze, ohne Frieren, dafür aber mit Sonnenbrille (!) draußen unterwegs gewesen. Wenn dieser Monat etwas Neues kann, dann kann ich das auch und starte heute mit einer neuen Serie:
Your Own. Was Eigenes.
Den Anfang darf dann natürlich Ketchup machen. Lange nach meiner Entscheidung zuckerfrei zu leben, habe ich doch noch an meinem geliebten Curryketchup festgehalten. Ich habe ihn zwar nicht gegessen, aber ich wollte ihn immer noch da haben, irgendwie. Mehrfach warf ich die Flasche beinahe in den Müll, stellte sie dann doch wieder zurück – aber 30 Prozent Zucker sind einfach nicht vertretbar. Da half wirklich nur selbermachen. Wie erwartet ist es eigentlich gar nicht kompliziert, lediglich ein bisschen Zeit muss man aufwenden, was es zu einem idealen Projekt für Sonntagnachmittage macht. Und vor dem tomatigen Hochgenuss sollte man ein paar Tage warten, damit das Gebräu ein wenig reifen und den Geschmack runder werden lassen kann.
Mein erstes Käsebrot mit einem (großen) Klecks Ketchup seit fast einem Jahr war übrigens wie Weihnachten und Ostern zusammen.
Curry)-Ketchup
adaptiert nach David Gillespie, Sweet Poison Quit Plan
Ergibt ca. 500ml
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer, ca. 2 cm lang
1 Selleriestange
1/4 Fenchelknolle
1 getrocknet Chili
1 TL Koriandersamen (ganz)
3 Nelken
Salz & Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 Dose gehackte oder ganze Tomaten (à 400g)
1 Flasche Tomaten-Passata (ca. 700g, geschätzt 750ml)
100ml Rotweinessig
4 EL Dextrose (Traubenzucker) oder Reissirup
FÜR DIE CURRY-VERSION:
2-3 EL hochwertige Madras-Currymischung, ansonsten geschätzt je 1/2 TL gemahlenes Kurkuma, Koriander, Ingwer, Kreuzkümmel und Bockshornklee
:: Zwiebel, Knoblauch und Ingwer pellen bzw. schälen und mittelfein hacken. Sellerie und Fenchel putzen und in kleine Stücke schneiden. Zusammen mit Chili, den Koriandersamen und den Nelken in einen großen Topf mit Deckel geben und mit dem Olivenöl begießen, dann alles auf kleiner Hitze ca. 10 Minuten weich schmoren. Das Gemüse sollte nicht braun werden, einfach nur weich.
:: Salzen und pfeffern und dann die Dosentomaten und das Passata angießen. Die Tomatendose mit kaltem Wasser füllen, in den Topf gießen und alles einmal aufkochen lassen. Dann bei sehr kleiner Hitze und geschlossenem Deckel (Spritzgefahr!) ordentlich eindicken lassen, bis sich die Saucenmenge ungefähr halbiert hat – das kann gut bis zu 2 Stunden dauern. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
:: Der/das zukünftige Ketchup im Blender oder mit dem Pürierstab sehr fein pürieren. Dann durch ein feinmaschiges Sieb in einen sauberen Topf streichen, ggf. das Sieben wiederholen, so dass keine Gewürzrückstände mehr im Ketchup vorhanden sind. Rotweinessig und Dextrose hinzufügen und den Ketchup erneut zum Köcheln bringen und einkochen lassen, bis es etwas flüssiger als die typische Ketchup-Konsistenz ist – es dickt beim Abkühlen noch weiter ein. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
:: Für die Curryketchup-Version das Madras-Curry oder die Currygewürze einrühren und kurz köcheln lassen. Ich würde die Gewürze peu à peu hinzugeben… Wenn der Erstversuch gut geklappt hat, kann man später die Currygewürze schon gleich mitkochen, aber am Anfang habe ich mich lieber langsam herangetastet. Zu intensiv ist auch nicht unbedingt gut!
:: In eine heiß ausgepülte, am besten sterilisierte Flasche füllen, abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Hält laut Rezept 4 Monate. (Mal sehen…)